Liebe Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, Genossinnen und Genossen,

BasisGrün, einige Presseleute und Privatpersonen baten um ein Info zur
Veranstaltung KEIN PREIS FÜR KRIEG des Aachener Bündnisses vom 2. 6. 2000 :

 

KEIN PREIS FÜR KRIEG

Gegenveranstaltung zur Karlspreisverleihung am 2. Juni 2000 in Aachen

Aachener Bündnis, v.i.S.d.P.: Peter Schmidt, Oppenhoffallee 149, 52066 Aachen


Wir - Aachener Bürger und Mitglieder verschiedener Organisationen wie BasisGrün, DKP, Jusos, Mütter gegen den Krieg, PDS und SPD sowie gewerkschaftlicher und kirchlicher Kreise - halten die Vorherrschaftsansprüche der USA im Zuge der Globalisierung für genauso wenig preiswürdig wie den Kriegseinsatz im Kosovo. Daher sprachen wir uns öffentlich gegen die Verleihung des Aachener Karlspreises an den amerikanischen Präsidenten William Jefferson Clinton aus.


Im Vorfeld der Veranstaltung hielten wir zwei Pressekonferenzen ab, die uns Präsenz in beiden örtlichen Tageszeitungen, im regionalen Radio und Fernsehen sicherten. Stellungnahmen von Einzelpersonen aus unserem Kreis erschienen als Leserbriefe.

Während das Medienspektakel der Karlspreisverleihung vor hermetisch abgeriegelter historischer Kulisse mit der üblichen Prominenz und Hofberichterstattung ablief, fanden sich inmitten der Aachener Einkaufsmeile Zuschauer und Zuhörer ein, um an unserer Veranstaltung "KEIN PREIS FÜR KRIEG" teilzunehmen.


Auf der Bühne wirkten mit :

Prof. Dr. Matthias Gatzemeier, Professor für Philosophie an der RWTH Aachen als Moderator,

Albrecht Bausch, Pfarrer der Ev. Kirche Rheinland, i.R.,

Prof. Dr. Andreas Buro, Professor f. Politikwissenschaft u. internationale Beziehungen, i.R.,

Uwe Hicksch, MdB, Europapolitischer Sprecher der PDS-Fraktion,

Willi Jentgens, Vorsitzender des DGB - Kreis Region Aachen,

Wilfried Schmickler, Kabarettist, u.a. Mitternachtsspitzen / WDR,

Ilka Schröder, MdEP, Bündnis 90 / Die Grünen

sowie die Gruppe Nachtexpress mit Tom Briem (Bass), Urban Elsässer (Gitarre), Ludwig Pongratz (Gesang / Text & Komposition), Yannig Le Roux (Schlagzeug) und Dirk Sauer (Keyboard).


Auszüge aus verschiedenen Beiträgen haben wir in unserem Presseinfo bereits veröffentlicht, das über uns zu beziehen ist.

Wir beabsichtigen, demnächst eine ausführliche Dokumentation in Form einer CD mit den Wort- und Musikbeiträgen vorzulegen.

Daher belassen wir es hier bei einigen Anmerkungen :

Politisches Handeln:

Die Zusammenarbeit in Bündnissen jenseits aller Parteigrenzen erscheint uns als eine wesentliche Organisationsform, um Opposition in diesem Lande wiederzubeleben, sichtbar zu machen und auf einen Politikwechsel von unten hinzuarbeiten.
Wir haben versucht - jeder aus seinem Blickwinkel heraus - Gemeinsamkeiten zu finden, um zu einer gemeinsamen Strategie und Aktion zu kommen.

Die Veranstaltung "KEIN PREIS FÜR KRIEG" bestärkte uns dahingehend,
- dass politisches Handeln von unten ausgehen kann und muss,
- dass es durchaus Handlungsspielräume gibt,
- dass es viele Menschen mit Idealismus und Zivilcourage gibt, die sich nicht scheuen, für ihre Überzeugungen öffentlich einzutreten
- dass es Spaß und Mut macht, sich gemeinsam zu artikulieren

Wir danken all denen, die durch ihre Teilnahme, ihre tatkräftige und finanzielle Hilfe zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.

Presse:

Die kritischen Stimmen in der Tagespresse wurden seltener je näher der Termin der Preisverleihung rückte. Der Personenkult um die Mächtigen dieser Welt und die Verehrung, die ihnen das handverlesene Volk innerhalb des Sperrbezirks entgegen brachte, nahmen mehr und mehr Raum ein.

Wer dem Presseecho auf unsere Veranstaltung nachging, fand nur wenig. Sie wurde weitgehend verschwiegen. Die wenigen mutigen Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ausblick:

1. Bürgeranfrage an den Rat der Stadt Aachen / "Teurer Karlspreis"
Neben der geplanten Dokumentation wird noch eine weitere Aktion unser Veranstaltungsprojektes abschließen.
Die offizielle Karlspreisverleihung hat trotz einiger Sponsoren den Steuerzahler mit Sicherheit viel Geld gekostet. Viele Mitarbeiter der Stadtverwaltung konnten ihrer eigentlichen Arbeit für die Bürger nicht nachgehen, weil sie mit Aufgaben im Rahmen des Karlspreises beschäftigt wurden. Das Riesenaufgebot an Sicherheitskräften und Absperrmaßnahmen wurde vorwiegend aus Landesmitteln finanziert. Die Kosten für diverse Sondereinsätze, Umbauarbeiten an Laternen, Gullys, Straßenpflaster usw. usw. kommen aus dem Etat der Kommune. So werden z.B. 14.000 DM für das Abschleppen von PKW´s aus dem Sperrbezirk dem Stadtsäckel entnommen. Wir werden die Verantwortlichen nach den Kosten für den Bürger und nach der Rechtsgrundlage für diese Ausgaben fragen.

2. Aachener Bündnis
Wir werden die Zusammenarbeit aufrecht erhalten. Die Veranstaltung "KEIN PREIS FÜR KRIEG" war das erste gemeinsame Projekt, nicht das letzte.

Peter Schmidt