aus Gruenlinks-Rundbrief 6-99
Wie weiter nach Bielefeld ?
Zweites Treffen von GRUENLINKS in Hannover
Der Schock nach Bielefeld saß tief: Die BDK legitimierte
nachtraeglich den Kriegskurs der rot-gruenen Bundesregierung und begrub damit einen
weiteren, elementaren Grundsatz gruener Politik. Fuer viele war Bielefeld der beruehmte
Tropfen, der das Faß zum ueberlaufen brachte: Viele Freundinnen und Freunde, zum Teil
"KaempferInnen" der ersten Stunde, haben die Partei verlassen. Einig waren sich
aber alle auf dem GRUENLINKS-Treffen am 21. Mai in Hannover, daß mensch sich nicht
zurueckzieht, sondern politisch weiter arbeiten will und muß: Die Anti-Kriegs-Arbeit, der
Widerstand gegen die Atomkonzerne, das Gegenhalten gegen das neoliberale Projekt der
"neuen Mitte" usw. brauchen unsere entschiedene Kraft.
Dabei ist es erstmal egal, ob innerhalb oder außerhalb der gruenen Partei...
Dies war auch die Quintessenz des GRUENLINKS-Treffen: Es gilt GRUENLINKS weiter zu einem Netzwerk fuer gruen-linke Politik auszubauen. Fuer alle, die in den Gruenen bleiben und fuer alle, die ausgetreten sind.
Dementsprechend wurde von den ueber 60 (!) Anwesenden - und das am Freitag vor Pfingsten, wo eigentlich Urlaub angesagt ist - eine Resolution verabschiedet, die sich nochmals mit dem Krieg aber auch mit den politischen Perspektiven von GRUENLINKS befaßte: Wesentliche Aussagen der Resolution waren die sofortige Beendigung der NATO-Bombardierungen, die Verurteilung der gruenen MdB's, die dem Kriegseinsatz zugestimmt haben, eine Absage an den Milosevic-Nationalismus. Als Perspektive fuer unsere weitere Arbeit wurde folgendes beschlossen:" Wir wollen und koennen diese Richtung der gruenen Politik, die ihre Fahne nach dem Wind derer dreht, die keine soziale, oekologische und radikaldemokratische und am Frieden orientierte Politik betreiben, nicht mitragen.
Wir wollen GRUENLINKS zu einem Netzwerk machen, indem bereits ausgetretene und in der Partei verbleibende kritische, linke Menschen Politik machen koennen......Wir wollen gemeinsam mit allen fortschrittlichen Kraeften, innerhalb und ausserhalb der Partei, gegen den Krieg arbeiten, gegen einen unertraeglichen Machtopportunismus und fuer die Ziele einer oekologischen, gewaltfreien, emanzipatorischen und radikaldemokratischen Gesellschaft kaempfen.
Ueberlassen wir die Gruenen und die oeffentliche Meinung nicht den Wirtschaftsneoliberalen, den selbsternannten Militaerstrategen und den Yuppies. Bauen wir GRUENLINKS zu einem Netzwerk fuer linke, antiautoritaere und gewaltfreie Politik aus".
Es war also ein erfolgreiches, nach vorne schauendes Treffen, das viele wieder motiviert hat.
Die OrganisatorInnen von GRUENLINKS