REGENBOGEN für eine neue Linke
Pressemitteilung
Donnerstag, 24. August 2000
Billiglohn für Jungerwachsene:
HAB als Türoffner für Lohndumping"Der neue Billiglohn-Tarif bei der HAB ist ein tarifpolitischer und
sozial- politischer Skandal." So kommentiert die sozialpolitische
Sprecherin der Bürgerschaftsgruppe REGENBOGEN - für eine neue Linke,
Susanne Uhl, den neuen Tarifabschluss zwischen der Hamburger Arbeit
Beschäftigungs- gesellschaft und der ÖTV (siehe Mopo, 22.8., S, S.15)
Susanne Uhl weiter:"Mit diesem Tarifabschluss wird die HAB zum staatlichen
Steigbügelhalter für Lohndrücker. Ausgerechnet bei
SozialhilfeempfängerInnen praktizieren HAB und ÖTV die
Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich. Tariferhöhungen
werden den HAB-Beschäftigten vorenthalten und statt dessen zur
Finanzierung des ,Arbeitgeberanteils' beim HVV-Ticket verwendet.
Jungerwachsene erhalten in Zukunft keine Leistungszulagen mehr.Sie werden regelhaft in eine niedrigere Lohngruppe als bisher
eingestuft.
Qualifizierungszeiten werden nur noch teilweise bezahlt. In Zukunft
kann es passieren, dass die Löhne von Jungerwachsenen unter dem
Sozialhilfesatz liegen.Es ist bestürzend und durch keinerlei Schönreden zu rechtfertigen,
dass die ÖTV einem solchen Tarifabschluss zustimmt. Durch die
Hintertür beteiligt sie sich hier an einem Sondertarif für
Jungerwachsene und stellt damit den Grundsatz gleicher Lohn für
gleiche Arbeit" in Frage.Es ist zu befürchten, dass dieser Abschluss auf den gesamten
öffentlichen Beschäftigungssektor ausstrahlen wird. Die Hamburger
Arbeitsmarktpolitik wird so zur bloßen Drehscheibe zwischen
Erwerbslosigkeit, Sozialhilfebezug und befristeten Billig-Jobs. HAB-
Geschäftsführer Detlev Scheele hat bereits im Februar 1999
schriftlich mitgeteilt, dass der Sinn und Zweck des neuen Billig-
Lohns darin besteht, Jugendlichen klar zu machen, dass
sie sich bei Zeiten an eine unsichere Existenz in ,schlechten und
schlecht bezahlten Billig-Jobs gewöhnen sollen."
Verantwortlich für diesen Pressetext:
Marco Carini,
Pressesprecher der Gruppe REGENBOGEN für eine neue Linke
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