BasisGrün - Linke Grüne in Bayern
Franfurt 28.11.2001 Reaktionen auf den Parteitag der Grünen in Rostock
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Liebe Austretenden, Schneewittchen und Weiter-Machenden,
Ich glaube es macht keinen Sinn darauf zu hoffen, dass sich die Gruenen in der Opposition so veraendern wuerden wie manche von uns erhoffen. Auch die Hoffnung, dass es eine neue linksalternative Partei besser machen wuerde, halte ich fuer vergebens. Die Mechanismen sind nicht aufzuhalten. Und die dazugehoerige Dynamik hat schon sehr frueh angefangen.

Eine Anekdote dazu: In einer meiner ersten Kreisversammlung Anfang der 80er Jahre ging es vor der Landtagswahl um die Frage ob die Gruenen bereit waeren unter bestimmten Bedingungen eine SPD-Landesregierung zu tolerieren. In der Diskussion stand jemand auf und sagte: "Liebe Leute, vor der letzten Wahl haben wir uns noch darueber gestritten, ob wir ueberhaupt kandidieren sollen - und es gab gute Argumente dagegen -, um das Parlament als Buehne fuer unsere Argumente zu nutzen, und jetzt redet ihr schon ueber Bedingungen unter denen Regierungen toleriert werden koennen."

Diese Entwicklung hat sich seitdem kontinuierlich fortgesetzt, die einzelnen Stufen muss ich hier nicht nennen, sie sind bekannt. Ich denke Kris hat recht, dass von Parteien erwartet wird, dass sie ins Parlament gehen, und von Parteien im Parlament wird erwartet, dass sie in die Regierung gehen, und wenn sie in der Regierung sind, wird es die Mechanismen geben, die derzeit zu beobachten sind. Ich glaube diese Kraefte sind kaum aufzuhalten - die Gruenen haben es wie Kris schreibt ja versucht und sind sehenden Auges daran gescheitert. Ich halte es deswegen auch immer fuer falsch, wenn den jetzt "fuehrenden" Gruenen persoenliches Versagen, Korruption u.a. vorgeworfen wird, was impliziert, dass nur die Leute ausgewechselt werden muessten und es wuerde alles besser.

Trotz allem halte ich es aber auch nicht fuer falsch in einer Partei zu sein. (Ich selbst bin vor ein paar Monaten wieder bei B'90 eingetreten, nachdem ich nach dem Kosovokrieg mit einem aehnlichen Gefuehl wie Horst ausgetreten war.) Nur mensch sollte sich darueber im Klaren sein, was moeglich ist und was nicht.

Fuer mich sind die Lehren aus drei Jahren rot-gruen noch andere, naemlich dass Veraenderungen in dieser Gesellschaft nur durch starke ausserparlamentarische Aktivitaeten zu bewirken sind. Und eine Nebenwirkung der Entwicklung der Gruenen war, dass die sozialen Bewegungen der 70er und 80er wesentlich schwaecher geworden sind, weil Hoffnungen und viel Kraft darauf gesetzt worden ist, innerhalb der Parlamente etwas zu bewegen.

Die Konsequenz daraus ist, dass wir, also BasisGruen, uns im Wesentlichen - zusammen mit anderen Initiativen - ausserparlamentarisch engagieren sollten. Wenn die von uns vertretenen Inhalte zusaetzlich noch in verschiedene Parteien einfliessen, weil auch Parteimitglieder bei BasisGruen sind, oder von Alternativen Listen auf kommunaler Ebene vertreten werden, um so besser.

In diesem Sinne suchen wir - BasisGruen - nachwievor MitstreiterInnen.
Ein Problem daran, nicht Partei zu sein, ist die fehlende finanzielle Unterstuetzung und die fehlende Infrastruktur. Dafuer brauchen wir Geld und moeglichst viele Mitglieder. Das Mitgliedsformular gibt es unter: http://www.basisgruen.de/download/MitgliedsFormular.pdf

Ausfuellen und schicken an:
BasisGrün e.V. c/o Fee Weck Große Pfahlstr. 16 30161 Hannover

Wer nicht gleich Mitglied sein will, kann auch spenden:
BasisGrün e.V., Ökobank e.G., (BLZ 50090100), Konto Nr.: 2800799

Mit BasisGruenen Gruessen
Wolfgang Strengmann, Mitglied im SprecherInnenrat von BasisGruen