Griechenland: Goldgewinnung mit Zyanid geplant

Deutsche Bank übernimmt Finanzierung

Bei Geburtsort des Aristoteles soll neues Baia Mare entstehen +++ Bewohner setzen sich zur Wehr +++ Deutsche Bank ignoriert Selbstverpflichtung zu Umweltschutz

Die Einwohner der griechischen Stadt Olympiada wenden sich mit der dringenden Bitte an die Deutsche Bank, die geplante Goldgewinnung mit Zyanid auf der Halbinsel Chalkidiki nicht zu finanzieren. Ebenso wie die Dresdner Bank, die die rumänische Unglücksmine von Baia Mare mitfinanziert hat, hat auch die
Deutsche Bank, die Erklärung der UN-Umweltorganisation UNEP "Umwelt und Banken" unterzeichnet und sich damit verpflichtet, die gleichen Maßstäbe bei der Einschätzung von Umweltrisiken "sowohl im Inland als auch im Ausland anzuwenden" und ihren Kunden Informationen über Umweltrisiken zugänglich zu machen.

"Gerade angesichts der Katastrophe von Baia Mare muß Die Deutsche Bank ihre Unterschrift ernst nehmen und die Zusage zur Finanzierung der Goldmine in Griechenland öffentlich zurückzuziehen, denn mit einer Bewilligung würde die Lebensgrundlage der Bevölkerung verloren gehen", appelliert Petra Sauerland, Vorsitzende der deutschen FIAN-Sektion an das Unternehmen.

Bei Olympiada die kanadische Firma TVX Goldgewinnung mit Zyanid betreiben. Die Anlage soll zwei Kilometer vom Meer entfernt errichtet werden. Ein danebenliegendes Giftauffangbecken ist 30 Hektar groß. Zweieinhalb Kilometer davon entfernt soll ein weiteres Ablaufbecken mit einer Fläche von 150 Hektar zwischen zwei Bergen errichtet werden. Die Berge würden als Dammwände missbraucht werden, lediglich eine Wand würde neu errichtet werden. Unter beiden Giftbecken verläuft das Grundwasser, aus dem die gesamte Region die Trinkwasserversorgung sicherstellt. Hinzu
kommt, dass unter beiden Giftbecken starke seismographische Störungen verlaufen.

Die Bevölkerung in Olympiada wehrt sich seit nunmehr 12 Jahren gegen dieses lebensbedrohliche Projekt. Die Giftbecken sollen in direkter Nachbarschaft eines Naturschutzgebiets entstehen, das
von der griechischen Regierung für das europäische Projekt Natura 2000 ausgewiesen wurde, sowie in der Nähe des antiken Stagira, der Geburtsstätte des Aristoteles.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Petra Sauerland (Tel.: 0241/ 912158)

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