Wir bitten um Unterstützung
von Einzelpersonen und Kreisverbänden.
Antrag zur Bundesdelegiertenkonferenz
Unter dem Einfluss der globalisierten Wirtschaft vollzieht sich der Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft mit tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen. Wissen ist zur entscheidenden Produktivkraft für technologischen Wandel und ökonomische Modernisierung in der Hand der Wirtschaft geworden. Arbeits-und Lebenswelten sind den ökonomischen Modernisierungsprozessen weitgehend unterworfen. Menschen werden damit täglich vor neue soziale, ökologische und berufliche Herausforderungen gestellt. Ihnen wird ein hohes Maß an Flexibilität, Kreativität, Orientierungswissen, Lernbereitschaft und kompetenzbezogene Bildung abverlangt, um Probleme zu lösen und gesellschaftlich zu bestehen. Die zunehmende Tendenz, den Menschen auf seine ökonomische Verwertbarkeit zu reduzieren, erhöht den gesellschaftlichen Anpassungs-und Konkurrenzdruck. In der wissensbasierten und marktbestimmten Wettbewerbsgesellschaft wird Bildung zum wichtigsten Garanten für eine erfolgreiche gesellschaftliche Teilhabe. Davon legt auch die Ausweitung des kommerziellen Bildungsmarktes Zeugnis ab, der von der wachsenden Nachfrage zu profitieren sucht, indem er Bildung zur käuflichen Ware macht. Aus grüner Sicht ist Bildung mehr als nur eine Hilfe,
um in der Gesellschaft, so wie sie ist, bestehen zu können. Aufbruch
in die Wissensgesellschaft bedeutet für uns, Menschen eine selbstbestimmte
Mitgestaltung an einer demokratischen, sozial gerechten und ökologisch
verantwortungsvollen Gesellschaft zu ermöglichen. Bildung und Selbstbestimmung Es ist die Grundlage für einen verantwortungsvollen, gewaltfreien Umgang der Menschen mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit der Umwelt. Eine solche Bildung ermöglicht Urteils-und Kritikfähigkeit, Empathie und Solidarität und stärkt den Blick für die Welt, wie sie sein könnte: demokratisch, gerecht und schonend im Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen. Eine solche Bildung fördert das kreative und innovative Potenzial und unterstützt die Menschen in ihren Gestaltungskompetenzen. Sie eröffnet die Perspektive für die individuelle Verwirklichung eines sinnerfüllten Lebens und für die Mitwirkung an einer besseren Gesellschafts-und Wirtschaftsordnung. Bildung und Gerechtigkeit Eine drohende Verfestigung und Ausweitung der sozialen Spaltung der Bevölkerung sehen Bündnis 90/Die Grünen als große Bedrohung. Unsere Vorstellung von sozialer Gerechtigkeit verlangt, dass wir mit allen politischen Mitteln diesen Tendenzen entgegenwirken. Wir erleben heute schon -insbesondere in Ballungsräumen- die Herausbildung von sozialer Segregation mit ihren negativen Folgen, z. B. für die Stadtentwicklung und für die lokalen und regionalen Ökonomien. Die Aufwachsbedingungen eines großen Teils der Kinder und Jugendlichen sind von Armutserfahrungen geprägt und führen zu erheblicher Bildungsbenachteiligung. Bildungsverläufe ohne Schul-und Berufsabschluss, Erwerbslosigkeit und soziale Ausgrenzung sind damit in der Regel vorprogrammiert. Materielle, soziale und kulturelle Armut werden so vererbt. Auch wenn die Bildungschancen der Mädchen inzwischen mindestens so gut sind wie die der Jungen und sie in der Regel sogar bessere Bildungsergebnisse erzielen, können wir unter dem Aspekt der Geschlechtergerechtigkeit keineswegs zufrieden sein. Gerade zu den naturwissenschaftlich - technischen Bereichen, die die Entwicklung der Wissensgesellschaft entscheidend bestimmen, wird ihnen der Zugang im Verlauf der Schulzeit und auch im Studium noch immer erschwert bzw. verbaut. Dies wollen wir ändern. Wir brauchen Naturwissenschaftlerinnen, Computerspezialistinnen und Ingenieurinnen, die ihre Lebenskompetenzen für einen ethisch verantwortlichen Umgang mit Wissenschaft und Technik einbringen. Der Übergang zur Wissensökonomie wirft die Frage nach der privaten Verwertung von Wissen und öffentlicher Zugänglichkeit zu Wissen in neuer Schärfe auf. Die Politik muss gewährleisten, dass das Wissen unserer Zeit für alle zugänglich bleibt. Zugangsgerechtigkeit setzt der privatwirtschaftlichen Verfügung durch Patente Grenzen. Ebenso muss eine auf globale Gerechtigkeit orientierte Politik die Ungleichverteilung von Forschungskapazitäten, Bildung und technologischer Infrastruktur zwischen den kapitalstarken und informationstechnologisch hochgerüsteten Gesellschaften des Nordens und den verarmten der Südhalbkugel als Folge der ungerechten Weltwirtschaftsordnung bekämpfen. Bildung und Nachhaltigkeit Eine Bildung für nachhaltige Entwicklung schließt die Fähigkeit ein, sich zu solidarisieren und in Kooperation mit anderen sich an der politischen Lösung von Gemeinschaftsaufgaben aktiv zu beteiligen. Eine solche Bildung schließt die Lernbereiche wie z. B. Umwelterziehung, Friedenserziehung, Verbraucherbildung, Gesundheitsbildung und interkulturelles Lernen sowie Geschlechterdemokratie ein und erfordert interdisziplinäres und komplexes Wissen. Trotz großer Anstrengungen werden nicht alle Menschen die steigenden Bildungs-und Qualifikationsanforderungen erfüllen können. Staat und Wirtschaft haben die Verpflichtung, die sozialen Rechte auf Bildung, Ausbildung, Arbeit und gesellschaftliche Teilhabe dieser Menschen besonders zu schützen und zu garantieren. Bildung und Demokratie Den Anspruch auf eine humane und verantwortungsvolle Steuerung
der Gesellschaft sehen Bündnis 90/ Die Grünen am besten umgesetzt
in der Sicherung einer möglichst breiten Beteiligung an demokratisch-emanzipatorischen
Bildungsprozessen. Während andere politisch- gesellschaftlichen
Kräfte die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft vorrangig mit
Elitebildung verbinden, setzen wir auf "Bildung für alle"
als tragfähiges Fundament für die Wissensgesellschaft. Grüne
sind sich bewusst: Wer Spitzenleistungen will, muss die Breite fördern.
II. Bildung in der Wissensgesellschaft Soziale Auslese oder Breitenförderung? Mit seinen bestehenden Strukturen ist das deutsche Bildungssystem ungeeignet, die bildunsgpolitschen Anforderungen der Selbstbestimmung, der Gerechtigkeit, der Nachhaltigkeit und der Demokratie zu erfüllen. Nationale und internationale Bildungsanalysen bestätigen, dass das deutsche Bildungssystem grundsätzlich sozial selektiv wirkt. Die Schulformentscheidung nach der Primarstufe hängt
bis heute weitgehend von der sozialen Herkunft der Kinder und vom Bildungsstatus
der Eltern ab. Die Green Card und damit der Import von Fachkräften
ist wahrlich keine Lösung. Wir können nicht ernsthaft darauf
setzen, den Entwicklungsländern aus Eigennutz die Spitzenkräfte
abzuziehen, die sie dringend selbst brauchen, während hier aufwachsende
MigrantInnen in ihrer Bildungsbeteiligung benachteiligt und aus dem
Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden. Bündnis 90/ Die Grünen schließen sich den bildungspolitischen Empfehlungen der OECD und der EU für eine Verstärkung des sozialen Zusammenhalts und für eine Verminderung sozialer Ungleichheit an. Es gilt, jetzt den Mut zu beweisen, Fehlentwicklungen grundsätzlich zu korrigieren. Wir fordern damit eine umfassende Bildungsreform ein, die die Kindergärten und Schulen als Bildungseinrichtungen für alle Kinder und Jugendlichen in das Zentrum rückt und sich an den folgenden Grundsätzen orientiert. Grundsätze für eine zukunftsfähige Schulpolitik Bestmögliche Bildung für alle - eine staatliche
Aufgabe Bündnis 90/ Die Grünen fordern eine Bildungsreform, die an den Zielen der unvollendeten ersten Bildungsreform nach 1945 bezüglich der Demokratisierung und der Verwirklichung von Chancengleichheit und Integration im Bildungssystem anknüpft. Dabei legen wir Wert auf die Verbindung von innerer Reform durch eigenverantwortliche pädagogische Schulentwicklung und einer Weiterentwicklung der äußeren Schulstrukturen. Unser Ziel: die eine Schule für alle Unter Berücksichtigung der föderalen Zuständigkeiten und der unterschiedlich ausgestalteten Schulsysteme in den einzelnen Bundesländern müssen in den jeweiligen Ländern unterschiedliche Wege beschritten werden. Auch kleine Schritte auf diesem Weg werden sich daran messen lassen, ob sie zur Vermehrung oder Verhinderung von Chancengleichheit und Integration beitragen. "Länger miteinander und voneinander lernen", das soll das Leitbild für die einzelne Schule als auch für das System als ganzes werden. Die Verlängerung der gemeinsamen Grundschulzeit auf
6 Jahre und damit die zeitliche Verlagerung des Übergangs in die
Sekundarstufe I ist z. B. ein Schritt in die richtige Richtung. Eine
generelle Schulzeitverkürzung auf 12 Jahre bis zum Abitur lehnen
wir ebenso ab wie die Einrichtung von sog. Schnellläuferklassen.
Wir befürworten dagegen die individuelle Flexibilisierung von Lernzeiten
entsprechend den individuellen Lernmöglichkeiten. Chancengleichheit anstreben - Benachteiligung ausgleichen
Lehrpläne und Didaktik müssen unter dem Gesichtspunkt der Geschlechtergerechtigkeit und der Interkulturalität überprüft und überarbeitet werden. Kinder stärken Dem erweiterten Förderbedarf von Grundschulkindern kann in Halbtagsschulen, die durch bloße Betreuungsangebote ergänzt werden, nicht angemessen Rechnung getragen werden. Zudem ist wegen der Kostenbeteiligung der Eltern die Teilnahme derer, die am bedürftigsten sind, nicht einmal gesichert. Der Ausbau der Grundschule zur ganzen Halbtagsschule von 8 bis 13 Uhr in der Verantwortung von Lehrerinnen und Lehrern ist der erste notwendige Schritt zur Realisierung eines Ausbaus der kostenfreien Ganztagsgrundschule mit einem klaren pädagogischen Profil. Ganztagsschule ausbauen: Die Zeit ist reif Qualität verbessern Medienkompetenz hat den Rang einer Kulturtechnik erlangt. Schule muss als entscheidendes Element im Bildungsnetzwerk der digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken und allen Kindern den Zugang den Neuen Medien ermöglichen und die notwendige Medienkompetenz vermitteln. Dazu ist eine entsprechende Grundausstattung der Schulen unabhängig von Sponsoren nötig. Schulen sollen als demokratische Orte des Lebens und Lernens
von allen am Schulleben Beteiligten gestaltet werden. Die Erwachsenen
müssen selbst vorleben, was die Schülerinnen und Schüler
für das Leben in der Gesellschaft zukünftig brauchen. An einer
guten Schule erleben junge Menschen, was diese Gesellschaft zusammenhält
und dass es sich lohnt, sich für gleichberechtigtes und interkulturelles
Zusammenleben einzusetzen. Die wissenschaftlich belegten Überschneidungen der Fähigkeitsniveaus von SchülerInnen in den Schulen des gegliederten Systems, von der Hauptschule bis zum Gymnasium, und der pädagogische Anspruch der integrativen Schulen erfordern von den LehrerInnen die Wertschätzung der Vielfalt und Heterogenität in den Lerngruppen und entsprechende methodisch-didaktische Kompetenzen. Die LehrerInnen-Ausbildung braucht das wissenschaftliche Fundament, damit die Reflexion und Systematisierung von Praxiserfahrung gelingen kann. Die Lehrerausbildung soll nur noch an den Universitäten stattfinden, die die Fachdidaktiken und Erziehungswissenschaften gegenüber den Fachprofessuren nicht benachteiligen. Bündnis 90/ Die Grünen betonen: Bildung wird
vom Elementarbereich bis zum individuell bestmöglichen Abschluss
hin aufwärts entwickelt. Die Lehrämter für die verschiedenen
Schulstufen sind gleichwertig. Die Ausbildung hat die jeweiligen spezifischen
Bedürfnisse der Schulstufen zu berücksichtigen. Schule entwickeln - pädagogische Eigenverantwortung
stärken Schulen brauchen für eine erfolgreiche Erziehungs-und Bildungsarbeit langfristig gesicherte Ressourcen, klare und effektive Verwaltungsstrukturen für flexible und kreative Problemlösungen und bildungspolitische Zielvorgaben, die das Recht auf optimale Bildung und Förderung jedes Menschen garantieren. Das bedeutet auch, an benachteiligten Standorten durch gezielte materielle Unterstützung für einen Ausgleich sozialer Benachteiligung zu sorgen. Innerhalb dieser Rahmenvorgaben sollen Schulen ihre Arbeit
möglichst selbstständig und frei gestalten und verantworten.
Dazu gehören neben Konzepten für Schulentwicklung, auch konsequente,
für jede Lehrerin und jeden Lehrer verpflichtende Fortbildungskonzepte
und schulische Evaluationsvorhaben, die eine seriöse Rechenschaftslegung
ermöglichen. Allgemeine Bildung, berufliche Bildung und Weiterbildung in der Wissensgesellschaft Die Notwendigkeit des lebensbegleitenden Lernens ist oft und hinreichend genug postuliert worden. Für eine erfolgreiche Realisierung, die niemanden außen vor lässt, gehört eine das ganze Bildungssystem einbeziehende Sichtweise und ein Konzept, das die vielfältigen Angebote allgemeiner und beruflicher Bildung sowie der Weiterbildung miteinander verbindet, Zusammenhänge herstellt und Übergänge zwischen den Lernprozessen in den verschiedenen biografischen Abschnitten und Lebenslagen erleichtert. Dabei gilt es anzuerkennen, dass für lebensbegleitendes Lernen eine bestimmte positive Einstellung zum Lernen eine zentrale Rolle spielt, die durch Erfahrungen im Elementar- und Primarbereich wesentlich geprägt wird. Lernmotivation wecken und erhalten, Kompetenz für eigenverantwortliches Lernen herausbilden, das sind die Aufgaben, die in allen Phasen und Sektoren des Bildungssystems Bedeutung haben. Mit einer solchen Sicht soll dem Scheitern im allgemein- und berufsbildenden System entgegengearbeitet, sollen Bildungs- und Qualifikationspotenziale ausgebaut werden. Wir unterstützen Kooperationen und die Öffnung der Bildungswege. Durch die Anerkennung der Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung kann die Zahl derer erweitert werden, die auf unterschiedlichen Wegen die Zugangsqualifikation für den tertiären Bereich erwerben. Durch die Kooperation von allgemeinbildenden und beruflichen Bildungseinrichtungen und den Betrieben sollen Jugendliche durch Ausweitung auf berufsbezogene Inhalte motiviert werden, ihren Sekundarabschluss zu machen. Gleichzeitig können sie auf diese Weise erfolgreich in ein Ausbildungsverhältnis gebracht werden. Da Schulversagen aber nicht kurzfristig vollständig
beseitigt werden kann, ist der nachträgliche Erwerb eines Schulabschlusses
bedarfsgerecht auszustatten. Wir setzen uns ebenfalls ein für den
späteren Erwerb von höherwertigen Abschlüssen auf dem
Zweiten Bildungsweg. Im Interesse der Auszubildenden und ihres Rechts auf lebensbegleitendes Lernen soll es künftig die Möglichkeit geben, berufliche Bildung als modularisiertes System aufzubauen, dessen Elemente sowohl in der ersten Phase der beruflichen Bildung als auch in der Weiterbildungsphase absolviert werden können und bis zur Meisterprüfung neu organisiert werden. Die Bemühungen um die Geringqualifizierten und den von Erwerbslosigkeit besonders stark bedrohten Risikogruppen müssen in der beruflichen Bildung und der Weiterbildung verstärkt werden, damit die bestehende Qualifizierungskluft sich nicht noch vergrößert. Der vorherrschende Trend, dass die Weiterbildungsbeteiligung von dem erreichten schulischen und beruflichen Qualifikationsniveau abhängig ist, muss gebrochen werden. Der Anteil der alten Menschen in der Gesellschaft wächst. Die Gesellschaft kann es sich nicht leisten, auf die aktive Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben zu verzichten. Neben der durchgehenden Beteiligung älterer Menschen am Weiterbildungsprozess setzen wir uns dafür ein, dass alle Gruppen, die bislang in der Weiterbildung unterrepräsentiert sind, als Zielgruppen verstärkt einbezogen werden. Dazu gehören neben den o.g, Gruppen auch Migranten und Menschen mit Behinderungen. Bündnis 90/ Die Grünen gehen von der Gleichrangigkeit
allgemeiner, politischer und beruflicher Weiterbildung aus. Eine einseitige
Reduktion auf eine enge berufliche bzw. berufsbezogene Weiterbildung
mit unmittelbarer Verwertbarkeit für die Betriebe beraubt die Menschen
ihres Rechts auf umfassende, persönlichkeitsbezogene Bildung, die
die Grundlage ist für eine aktive Teilhabe und Mitbestimmung in
allen gesellschaftlichen Bereichen. Deshalb treten wir auch ein für
das Recht auf Arbeitnehmerweiterbildung und einen bezahlten Freistellungsanspruch
zum Zwecke der beruflichen, politischen und allgemeinen Bildung. Betriebliche
Weiterbildung in der Verantwortung der Betriebe kann dieses Angebot
nicht kompensieren. Bildungsfinanzierung Bildungsausgaben sind Investionen, deren Erträge
nachweisbar in nicht unerheblichem Umfang aus verminderten Kosten in
anderen öffentlichen Aufgabenbereichen bestehen. Aber im internationalen
Vergleich zeigt sich, dass die Bildungsinvestitionen in Deutschland
geringer sind, als wir sie uns leisten können und leisten müssen.
Die Investionen im Bildungsbereich sind deshalb schrittweise zu erhöhen.
Die Ergebnisse der Untersuchungen zu Lernausgangslagen zeigen, dass in der bisherigen Praxis der Bildungsfinanzierung Ungleichheit begünstigt wird. Es gilt, wer hat, dem wird gegeben. In Zukunft muss gelten: Wer größere Integrationsleistungen in der Schule zu erbringen hat, wer mit heterogeneren Lerngruppen arbeitet, braucht mehr Ressourcen. Der Sozialstaat braucht eine solidarische, belastungsfähige Steuerpolitik, um die erweiterten Aufgaben der staatlichen Daseinsvorsorge im Bildungsbereich zu finanzieren. Dabei ist davon auszugehen, dass präventive Ausgaben im Bildungsbereich langfristig kompensiert werden durch Einsparungen in anderen Sektoren. Eine Politik, die der Gerechtigkeit und der Nachhaltigkeit verpflichtet ist, muss mit der Sozialpflichtigkeit des Eigentums wieder ernst machen. Brigitte Schumann ( LAG Schule u.Bildung, KV Mülheim
) Wir bitten um Unterstützung
von Einzelpersonen und Kreisverbänden. |