Atomtransport über Sachsen-Anhalt nach Gorleben birgt unkalkulierbare Gefahren
BUND protestiert gegen Atom-Geisterfahrer

Bonn (ots) - Der beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) von den Atomkraftwerksbetreibern beantragte Transport von Atommüll-Glaskokillen von La Hague (Frankreich) über Arendsee (Sachsen-Anhalt) nach Gorleben (Niedersachsen) ist nach BUND-Auffassung ein untauglicher Versuch, dem Castor-Widerstand im Wendland auszuweichen.

Renate Backhaus, atompolitische Sprecherin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): "Die Atom-Geisterfahrer wollen ihre gefährliche Fracht vor lauter Verzweiflung jetzt über ungeeignete Ausweichstrecken nach Gorleben schicken. Über die kaputte Bahnbrücke in Niedersachsen können sie nicht fahren, also soll der Atommüll jetzt über Arendsee gehen, ohne dass es dort einen dafür vorgesehenen Verladekran gibt. Das Ausweichen auf andere Schienenwege, andere Bahnhöfe und andere Straßen birgt neue unkalkulierbare Gefahren. Kein Strahlenabfall darf über irgendwelche Umwege in Zwischenlager rollen, solange kein klarer Fahrplan zum Atomausstieg vorliegt. Eine solche Absicht ist eine Provokation und stellt Konsensgespräche mit den Atomkraftwerksbetreibern endgültig in Frage."

Vorausichtlich bis Ende 2000 wird die bisher für Castor-Transporte benutzte Bahnstrecke wegen der zu reparierenden Brücke bei Dannenberg nicht befahrbar sein. Deshalb soll der Atommüll im sachsen-anhaltinischen Arendsee von der Bahn auf LKW`s verladen und dann nach Gorleben gebracht werden. Renate Backhaus: "Sachsen-Anhalt hat noch Jahrtausende eine radioaktive Zeitbombe - das Atommüllendlager Morsleben - am Hals. Und jetzt soll dieses mit atomaren Altlasten geschlagene Bundesland auch noch Transitland für Atomtransporte werden."

Der BUND wird sich an friedlichen Protesten gegen die geplanten Atommülltransporte auch in Sachsen-Anhalt beteiligen. Die Bundesregierung wird aufgefordert, die atomaren Geisterfahrer in der Atomindustrie auszubremsen und die angekündigten Irrfahrten von Atommüll-Zügen durch Deutschland zu stoppen.

ots Originaltext: BUBD

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