Anträge zur Erfurter BDK zum Europawahlprogramm
(KV Daun)

Karl-W. Koch
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KV Daun
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Änderungsanträge Europaprogramm:

S 3. ab Zeile 16 (Friedensordnung in Europa):
Ein friedliches Europa. Die EU muß, gemeinsam mit der UNO eine zivile und stabile Friedensordnung in Europa verwirklichen. Eine selbständige, rivalisierende militärische Rolle der WEU oder der NATO lehnen Bündnis 90/Die GRÜNEN ab. ...


Begründung: Auch für Europa (und gerade z.B. in Bosnien und Kosovo) muß der grüne Anspruch des Gewaltmonopols "UNO" gelten. Wird eine militärische Sonderrolle der WEU ausgeschlossen, so MUSS das auch für die NATO gelten.

S 3. ab Zeile 29 (Energiepolitik):
... Die europäische Energiepolitik muß deshalb mit höchster Priorität die Energieeinsparung (bzw. die effektivere Verwertung von Energie) voranbringen. Regenerative Energie ... müssen gefördert und eine ökologische Steuerreform, die diesen Namen auch verdient, eingeleitet werden.


Begründung: Energieeinsparung ist nachweislich das größte Potential zur CO2-Verringerung und hat daher Vorrang vor der begrüßenswerten Stärkung alternativer Energien.
Der erste deutsche Schritt der Ökosteuer kann und darf nicht als Vorbild für Europa dienen, dafür ist dabei zuviel schiefgegangen (Beispiele: Verteuerung für ÖPNV und Schienenverkehr, Streit um Befreiung sog. "energieintensiver" Betriebe und der auf 25 % reduzierte Satz für das produzierende Gewerbe, kein praktikable Ausnahme für Alternative Energien)

S 6 ab Zeile 40 (Ökosteuer):
Daß die einzelnen Mitgliedstaaten bei der Durchführung einer ökologischen Steuerreform in ihren eigenen Länder nicht direkt von der EU abhängig sind, haben Dänemark, Finnland, Schweden und die Niederlande längst gezeigt. Zur Unterstützung dieser richtigen Ansätze fordern die Grünen daher die Einführung einer EU-weiten einheitlichen Ökosteuer, auch um Wettbewerbsnach-teile der "Vorreiterländer" zu vermeiden. Dabei müssen der ÖPNV und der schienengebun-dene Verkehr ausgespart werden. Die Einnahmen sollen jeweils zur Senkung der Lohnneben-kosten und zur Förderung von Energiesparmaßnahmen und der Förderung Alternativer Energie verwendet werden. Angesichts der unterschiedlichen Situationen ...
Begründung: Die Grünen stehen für eine EU-weiten Einführung einer Ökosteuer in der beschriebenen Art - dann sollte das AUCH SO im Programm stehen! Die mehrfache Formulierung mit "würde" (Konjunktiv) ist zu wage und macht uns unglaubwürdig.

S. 17 ab Zeile 23 Einschub (Verkehrspolitik): ... als unerläßlich erweisen. Dazu muß dem Schienenverkehr absoluter Vorrang eingeräumt werden. Wir setzen uns dafür ein, daß die Trassen den Bahnen unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden, um eine vergleichbare Behandlung zum Autoverkehr zu erreichen. Die Umweltkosten sind den Verkehrsträgern anzurechnen. Die ökonomisch unsinnigen und ökologisch verheerenden Kurzstrecken-flügen müssen durch Versteuerung des Kerosins und Alternativangebote im Bahnverkehr unattraktiv werden. Die Transeuropäischen Netze ...
Der Satz: "Die Anlastung der Wegekosten ... des Flugverkehrs aufgehoben werden." ist zu streichen!
Begründung: In der Sache: Flugverkehr hat keine Wegekosten!
Politisch: Die ökologisch begründete Priorität für den Schienenverkehr ist in der ursprüngliche Formulierung zu schwach, das Problem der Trassenmiete ist dem Wähler häufig nicht bekannt und muß daher explizit genannt werden.

S. 28 (Sicherheitspolitik, Minen, Rüstungsexport, Rüstungsgüter nur noch in verbündete Staaten)
ab Zeile 39: ... und Rüstungsproduktion erreichen. Nach dem Ende des "Kalten Krieges" haben Atomwaffen auf dem Boden der EU-Staaten, zumindest außerhalb der Atommächte Frankreich und Großbritannien, nichts mehr zu suchen und sind abzurüsten. Die EU hat ...
Begründung: überflüssig!
ab Zeile 41: ...aller Landminen spielen. Als ersten Schritt fordern die Grünen den vollständigen Produktionsstop aller Minen in EU-Staaten. Weitere wichtige Schritte ...
Begründung: Das ist etwas, was die Grünen zumindest in den EU-Staaten, wo sie an der Regierung beteiligt sind, vorantreiben können. Die EU zu einer "Vorreiterrolle" zu drängen, würde unsere Kräfte überschätzen oder auf eine durchschaubare, nicht kontrollierbare "Waschiwaschi-Formulierung hinauslaufen.
ab Zeile 43: ... Verhaltenskodex zu Rüstungsexporten. Die Grünen im Europäischen Parlament werden dafür kämpfen, daß Rüstungsgüter nur noch in verbündete Staaten unter schärfster Kontrolle der Einhaltung der Menschenrechte exportiert werden. Vor allem auch der in der Vergangenheit oft praktizierte Export über (teilweise EU-) Drittstaaten muß rigoros unterbunden werden.
Begründung: Laßt uns doch sagen, wofür wir stehen! Wir wollen keine "verbindliche Verschärfung des europäischen Verhaltenskodex zu Rüstungsexporten", sondern wir wollen, daß Waffen von EU bestenfalls, wenn überhaupt, in verbündete Staaten geliefert werden, die die Menschrechte auf dem Standard der EU beachten!

Alle Änderungsanträge wurden von der heutigen KMV einstimmig bei einer Enthaltung angenommen.
Gerolstein, 21.1.1999
Für die Richtigkeit: Karl-W. Koch, Sprecher des Kreisvorstandes




 

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