Beendigung des NATO-Krieges
Die BDK möge beschließen:
1. Bündnis 90 / Die Grünen fordern, daß die Kampfhandlungen
seitens der NATO gegenüber der Bundesrepublik Jugoslawien sofort und ohne
Vorbedingungen einzustellen sind. In einem ersten Schritt ist die deutsche Beteiligung
an diesen Kampfeinsätzen sofort zu stoppen.
2. Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, sowie die grünen
Mitglieder der Bundesregierung, insbesondere Bundesaußenminister Joseph
Fischer werden aufgefordert, gemäß ihrer politischen Verpflichtung
auf das grüne Parteiprogramm, nachhaltig und nachprüfbar dafür
Sorge zu tragen, daß die deutsche Beteiligung an diesem Angriffskrieg
mit sofortiger Wirkung beendet wird. D. h., daß die Soldaten der Bundeswehr
sowie technisches Gerät unverzüglich aus dem betroffenen Gebiet abgezogen
werden und jedwede logistische oder finanzielle Unterstützung des Krieges
unterbleibt. Die Hilfe der Flüchtlinge vor Ort muß durch zivile Organisationen
erfolgen. Hierzu sind die erforderlichen Mittel bereitzustellen.
3. Die geradezu lächerliche Anzahl von 10.000 aufgenommenen Flüchtlingen
ist mindestens auf 100.000 zu erhöhen. Die aufgenommenen Flüchtlinge
sind auf Wunsch einzubürgern.
4. Statt unannehmbare "Friedenspläne" zu entwickeln, werden die
grünen Abgeordneten und Ministerlnnen von der BDK beauftragt, einen Plan
zur wirtschaftlichen und Wiederaufbauhilfe für das gesamte Gebiet der BRJ
vorzulegen, der nicht nur die Hilfe zur Beseitigung der Kriegs- und Kriegsfolgeschäden
beinhaltet, sondern auch Hilfe beim Wiederaufbau im Kosovo, damit die Flüchtlinge
schnell zurückkehren können.
Begründung:
Die NATO-Luftangriffe gegen die BRJ stellen einen Angriffskrieg gegen einen
souveränen Staat dar. Es ist nicht erkennbar, wie auf diese Art und Weise
den Menschen im Kosovo geholfen werden kann. Die humanitäre Situation im
Kosovo und auch im restlichen Staatsgebiet der BRJ hat sich durch die NATO-Angriffe
weiter verschärft und nahezu stündlich wird neuer Haß gesät
Die NATO - und mit ihr die deutsche Bundesregierung - trägt die Verantwortung
für die Eskalation und hat es in der Hand. durch die einseitige Einstellung
der Kriegsaktivitäten die Grundlagen für ernsthafte Friedensverhandlungen
zu schaffen.
Deutschland ist in diesem Konflikt kriegführende Partei, und kommt damit
als Vermittlerin zwischen Kosovo - Albanern und Serben nicht in Frage. Aus diesem
Grund hat auch die Bundeswehr nichts in und um Jugoslawien zu suchen.
Die deutschen Aktivitäten müssen neben der sofortigen Beendigung der
Kampfhandlungen vor allem in wirtschaftlicher Unterstützung für den
Kosovo und die übrigen Gebiete der BRJ bestehen. Die Rückkehr der
Flüchtlinge und ein dauerhaft friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher
Nationalität in der BRJ sind nur möglich, wenn Geld für den Wiederaufbau
von Häusern und Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Der Krieg
verschlingt schätzungsweise 1.000.000.000 DM pro Tag, er tötet Menschen
und vernichtet die Zukunft von Millionen. Der Krieg muß sofort beendet
werden.
Im Übrigen unterstützt der KV - Spandau den Appell Grüner Parteimitglieder "Den NATO-Angriffskrieg sofort beenden,' Den Weg für eine friedliche und langfristige Lösung des Kosovo - Konflikts offenhalten!"