KV Hagen

Die Bundesdelegiertenkonferenz moege beschlieszen:

Kein Einsatz von Urangranaten durch die NATO

Fuer den Einsatz im Kosovo stehen 22 Douglas A 10 Bomber und 24 Apache
Hubschrauber bereit. Die Standardmunition, deren Metallkern
abgereichertes Uran-238 enthaelt, durchschlaegt Panzer und verschmort
sie von innen. Gerade weil sich eine nicht akzeptable militaerische
Eskalation des Konfliktes abzeichnet, sind alle von der
UN-Menschenrechtskommission geaechteten Waffen wie Splitterbomben,
Landminen und Urangranaten abzulehnen. Die Bundesregierung wird
aufgefordert innerhalb der NATO, entschieden gegen den Einsatz dieser
Waffen vorzugehen und deren Einsatz zu stoppen.

Begruendung:

Abgereichertes Uran-238 ist ein schwacher Alpha-Strahler. Bei der Lagerung dieser Munition besteht keine nennenswerte radioaktive Strahlung. Ihre Gefaehrlichkeit entwickeln diese Waffen erst beim Auftreffen und ihrer Entzuendung. Die durch die Entzuendung freigesetzten radioaktiven Staubwolken kontaminieren Mensch und Umwelt.
Diese Waffen wurden bereits im Golfkrieg - besonders in Basra - eingesetzt. Eine deutlich steigende Leukaemierate in der Umgebung von Basra hat das Pentagon dazu veranlasst, eine Expertenkommission einzusetzen. Diese kam zu dem Schlusz, dass die Ursache der ueberproportional steigenden Krebsrate die radioaktive Verseuchung der Umwelt durch diese Waffen ist. Oberst Claypool vom US-Army Surgeon General's Office zur Gefaehrlichkeit von abgereichertem Uran:" Die zu erwartenden physiologischen Folgen bei der Einwirkung abgereicherten Urans sind ein gesteigertes Krebsrisiko (Lunge und Knochen) und Nierenschaedigungen."

Die NATO leugnet nach wie vor die Gefaehrlichkeit von Waffen, die abgereichertes Uran-238 enthalten. Auf Anfrage teilte Bundesauszenminister Fischer mit: "Dem Auswaertigen Amt ist bekannt, dass solche Munition im Kosovo-Konflikt zum Einsatz kommen kann... (Es) ist jedoch davon auszugehen, dass Gefaehrdungen der von Ihnen
beschriebenen Art fuer Mensch und Umwelt nicht auftreten." Am 21.04.99 hat der IPPNW (Int. Aerzte gegen den Atomkrieg, Deutsche Sektion Berlin) erneut erklaert:"Die von der US-Armee mehrfach eingestandene Gefahr bei der Verwendung abgereicherter Uran-Munition [...] trifft selbstverstaendlich auch auf Zivilbevoelkerung zu, die im Umfeld von Kampfhandlungen angetroffen wird. Es geht [...] weniger um moegliche Gesundheitsgefahren zu Friedenszeiten, als um die langfristigen Folgen, die der Einsatz dieser Waffen fuer Zivilisten und Umwelt weit ueber die Kampfeinsaetze hinaus bedeutet."

Die UN-Menschenrechtskommission hat Splitterbomben, Landminen und auch Waffen, die abgereichertes Uran enthalten geaechtet. Die langfristige Gefaehrdung von Mensch und Umwelt durch den Einsatz dieser Waffen
stellt eine klare Menschenrechtsverletzung dar. Erklaertes Ziel der NATO ist es, die Kosovaren wieder in den Kosovo
zurueckzubringen und nicht, den Kosovo in eine radioaktiv verseuchte Wueste zu verwandeln. Der Einsatz dieser Waffen ist entschieden abzulehnen. Der Bundesauszenminister wird aufgefordert, sich entschieden gegen den Einsatz dieser Waffen auf Regierungs- und NATO-Ebene einzusetzen.