Bundesvorstand der Grünen Jugend Resolution zu Mazedonien Mazedonien - die westliche Militärlogik verhindert eine Konfliktlösung
Nach der SFOR-Mission in Bosnien und der KFOR-Mission im Kosovo folgt
nun eine MFOR - Mission in Mazedonien. Schon seit 1992 sind in Mazedonien
US-Militärs stationiert. Während des
Der offizielle Auftrag der NATO-Truppen der Operation "Essential
Harvest" lautet: Waffen der UCK-Truppen "einsammeln".
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können über den Ausgang dieses
Militäreinsatzes nur Spekulationen angestellt werden. Dabei haben
wir jedoch erhebliche Zweifel an der Realisierbarkeit des Einsatzzieles.
Die Indizien für einen Kampfeinsatz der Bundeswehr sind vielfältig:
Die albanische Nationalarmee (ANA), eine UCK-Abspaltung hat den von
EU- und USA-Vertretern diktierten "Friedensvertrag" abgelehnt.
Aber auch die UCK selbst wird sich wahrscheinlich nur bedingt an den
von ihr nicht unterzeichneten "Friedensvertrag" halten. Das
mazedonische Parlament hat den Vertrag noch nicht ratifiziert, es bleibt
offen, ob sie dazu in nächster Zeit bereit sein werden. 3. Die Anzahl der einzusammelnden Waffen ist völlig strittig - die Herkunft dagegen ist klar. Die UCK spricht von 2.000 bis 3.000 Waffen, die mazedonische Regierung
von ca. 80.000, die NATO bewegt sich dazwischen. Um was für Waffen
handelt es sich: Kleinwaffen, mittleres oder großes Gerät?
Die Waffen der UCK stammen zu ca. 70 Prozent aus westlichen Staaten,
insbesondere aus den USA. Hier soll eingesammelt werden, was zuvor an
den NATO-Bündnispartner UCK geliefert wurde. 4. Die Bundeswehr bekommt für den Mazedonieneinsatz zusätzliches Geld Mit diesem Einsatz wird erneut die NATO zu ungunsten der UNO gestärkt. Zugleich verstärkt die EU ihre Bestreben nach eigenen Kampfeinsatztruppen innerhalb der NATO, um auch ohne die USA voll interventionsfähig zu werden. Seit der Wiedervereinigung findet ein schleichender Umbau der Bundeswehr von einer reinen Verteidigungsarmee hin zu einer Interventionsarmee statt. Es drängt sich die Vermutung auf, dass die außerplanmäßig bereit gestellten Finanzmittel diese Entwicklung beschleunigen sollen. 148 Millionen DM erhält die Bundeswehr für den Mazedonieneinsatz zusätzlich, dazu 15 Millionen DM monatlich. Ob eine solch hohe finanzielle Ausstattung für einen 30-tägigen Militäreinsatz notwendig sein wird, ist fraglich. Wahrscheinlicher scheint: es ist sowohl eine zeitliche als auch eine militärische Ausdehnung des Einsatzes bereits in den Planungen enthalten.
Der Bundesvorstand der Grünen Jugend lehnt den beginnenden NATO-Einsatz in Mazedonien ab. Um eine militärische Eskalation und die Errichtung eines dritten Balkan - Protektorats zu verhindern schlagen wir folgende Maßnahmen vor: · eine Stärkung der UNO und ihrer lokalen Partnerorganisation
in Europa, der OSZE durch die bundesdeutsche Außenpolitik. Europa muß zum Vorreiter einer Kultur des Friedens werden !
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