Antrag
zur Sonder-Bundesdelegiertenkonferenz am 13. Mai 1999 in Hagen
Antragsteller: Kreisverband Kaiserslautern Stadt
Die Sonder-Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, am
13. Mai 1999 in Hagen, fordert alle Mitglieder der Fraktion von Bündnis
90/DIE GRÜNEN im Bundestag auf, die für die NATO-Angriffe auf die
Bundesrepublik
Jugoslawien gestimmt haben, ihr Mandat niederzulegen oder ihre Position zu korrigieren.
Insbesondere wird der Außenminister Fischer aufgefordert, sofort von seinem
Amt zurückzutreten oder die Partei zu verlassen.
Begründung:
Bereits seit der BDK in Bremen (1995) hält sich ein Teil der Bundestagsfraktion
nicht an Beschlüsse zur Friedenspolitik der Partei.
Dieser Teil hat ein Ausmaß angenommen, daß zwischen Beschlußlage
der Partei und Abstimmungsverhalten der Fraktion eine große Diskrepanz
besteht. Das in Magdeburg beschlossene Bundestagsprogramm hat das Motto, GRÜN
IST DER WECHSEL". Damit war aber nicht gemeint, daß von der gewaltfreien"
Säule der GRÜNEN auf die andere Seite als Kriegspartei gewechselt
wird. Die Zustimmung zum NATO-Angriffskrieg steht im Widerspruch zum Außenpolitischen
Aufbruch für das 21. Jahrhundert". Oder lassen sich Bomben auf Jugoslawien
mit Aus-sagen des Magdeburgerprogramms wie z.B., wir streben an, verbindliche
Verfahren zur politischen Durchsetzung der Menschenrechte und nichtmilitärischen
Konfliktschlich-tung in der UN-Charta festzuschreiben", - dauerhafter
Frieden läßt sich nicht militärisch erzwingen. BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN setzen sich für eine Neuorientierung in der In-ternationalen
Friedenssicherung ein." Militärische Friedenserzwingung
und Kampfein-sätze lehnen wir ab." vereinbaren.
Noch auf der BDK in Erfurt (5.-7.03.99), wurde von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
eine NATO-Selbstmandatierung abgelehnt.
Eine Zustimmung zu dem NATO-Einsatz verstößt somit gegen alle von
der Partei gefaßten Beschlüsse.
Wer sein abweichendes Abstimmungsverhalten mit einer Gewissensentscheidung begründet,
sollte sich nicht auf sein Privates Gewissen" zurück ziehen.
Gewiß ist eine Entscheidung zwischen Krieg und Frieden eine Gewissensentscheidung
und muß einen höheren Stellenwert als die Frage der Koalition haben.
Die Partei hat sich in ihrer Programmatik für die Gewaltfreiheit entschieden.
Wer diese Entscheidung mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann, soll sein
Mandat zurück geben. Die Mitglieder der
Fraktion wurden auf Grund des Parteiprogramms gewählt. Wer wie Joseph Fischer
nur noch Deutsche Außenpolitik" macht in der keine GRÜNEN-Positionen
erkennbar sind, sollte sein Amt sofort niederlegen oder die Partei verlassen.
Dieser Antrag wurde auf der Mitgliederversammlung am 20.04.99 mit einer Gegenstimme
beschlossen.
ErstunterzeichnerInnen
Kalle Kreß, Joachim Färber, Johannes Bermel, Frank Marfiewicz, Siegfried
Podscharly, Willy Becker, Achim Brötz, Siegfried Kühn, Sylvia Herbach,
Jörg
Zettel, Silke Steinbach-Nordmann, Gilda Klein-Kocksch, alle KV
Kaiserslautern-Stadt
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Kaiserslautern-Stadt
PRESSEERKLÄRUNG
21.04.99
Kaiserslauterner GRÜNE fordern Außenminister Joseph Fischer zum Rücktritt auf
Auf der Mitgliederversammlung des Kreisverbandes von Bündnis 90/DIE GRÜNEN,
Kaiserslautern-Stadt am 20.04.99 wurde mit einer Gegenstimme Joseph Fischer
aufgefordert, von seinem Amt als Außenminister zurück zu treten und
sein
Bundestagsmandat nieder zu legen. In dem Beschluß heißt es weiter,
der Kreisverband fordert alle Mitglieder der Fraktion im Bundestag auf,
die für die NATO-Angriffe auf die Bundesrepublik Jugoslawien gestimmt haben,
ihr Mandat niederzulegen oder ihre Position zu korrigieren." Dieser Beschluß
wird als Antrag auf der Sonder-Bundesdelegiertenkonferenz am 13. Mai in Hagen
gestellt.
In der Begründung wird angeführt, daß bereits seit der BDK in Bremen (1995) hält sich ein Teil der Bundestagsfraktion nicht an Beschlüsse zur Friedenspolitik der Partei. Dieser Teil hat ein Ausmaß angenommen, daß zwischen Beschlußlage der Partei und Abstimmungsverhalten der Fraktion eine große Diskrepanz besteht.
Das in Magdeburg beschlossene Bundestagsprogramm hat das Motto, GRÜN
IST DER WECHSEL". Damit war aber nicht gemeint, daß von der gewaltfreien"
Säule der GRÜNEN auf die andere Seite als Kriegspartei gewechselt
wird.
Die Zustimmung zum NATO-Angriffskrieg steht im Widerspruch zum Außenpolitischen
Aufbruch für das 21. Jahrhundert". Oder lassen sich Bomben auf Jugoslawien
mit Aussagen des Magdeburgerprogramms wie z.B., wir streben an, verbindliche
Verfahren zur politischen Durchsetzung der Menschenrechte und nichtmilitärischen
Konfliktschlichtung in der UN-Charta
festzuschreiben", - dauerhafter Frieden läßt sich nicht
militärisch erzwingen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für
eine Neuorientierung in der Internationalen Friedenssicherung ein."
Militärische Friedenserzwingung und Kampfeinsätze lehnen wir
ab." vereinbaren.
Noch auf der BDK in Erfurt (5.-7.03.99), wurde von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
eine NATO-Selbstmandatierung abgelehnt. Eine Zustimmung zu dem NATO-Einsatz
verstößt somit gegen alle von der Partei gefaßten Beschlüsse.
Wer sein abweichendes Abstimmungsverhalten mit einer Gewissensentscheidung begründet,
sollte sich nicht auf sein Privates Gewissen" zurück ziehen.
Gewiß ist eine Entscheidung zwischen Krieg und Frieden eine Gewissensentscheidung
und muß einen höheren Stellenwert als die Frage der Koalition haben.
Die Partei hat sich in ihrer Programmatik für die
Gewaltfreiheit entschieden. Wer diese Entscheidung mit seinem Gewissen nicht
vereinbaren kann, soll sein Mandat zurück geben. Die Mitglieder der Fraktion
wurden auf Grund des Parteiprogramms gewählt.
Wer wie Joseph Fischer nur noch Deutsche Außenpolitik" macht in der keine GRÜNEN-Positionen erkennbar sind, sollte sein Amt sofort niederlegen oder die Partei verlassen.
Kalle Kreß
Auskunft erteilt Kalle Kreß, Tel. 0631/64352 oder 0631/12360