Stoppt den Krieg und holt die Bundeswehr zurueck!
In einem gemeinsamen Appell an die rot-gruene
Regierung und insbesondere an die undestagsabgeordneten und Bundesminister der
GRUENEN fordern 20 ehemalige Abgeordnete des Bundestages und des EP und Mitglieder
des
Bundesvorstandes der GRUENEN, den Krieg gegen Jugoslawien sofort zu stoppen
und die Bundeswehr vom Balkan zurueckzuholen. Zehn der UnterzeichnerInnen waren
Mitglieder des Bundestages, zwei waren Mitglieder des Europaeischen Parlamentes
und zehn waren Mitglieder des Bundesvorstandes bzw. Bundesgeschaeftsfuehrer
(z.T. Mandat und Funktion)
Bonn, d. 26. 03. 1999
Bonn, d. 26. 03. 1999
Der Krieg, den die NATO mit Beteiligung der Bundeswehr gegen Jugoslawien fuehrt, ist eine Verletzung des Voelkerrechts und eine unmittelbare Gefahr fuer die Menschen auf dem gesamten Balkan. Er muss sofort beendet werden.
Krieg taugt nicht als Mittel zur Herstellung von Frieden und zum Schutz von Menschenrechten. Was zu schuetzen vorgegeben wird, wird mehr als zuvor beschaedigt und zerstoert. Es werden nie nur militaerische Einrichtungen getroffen. Dort wo die Bomben und Raketen der NATO niederschlagen, sind immer auch Menschen - in Zivilkleidung und in Uniform. Es gibt keinen "sauberen Krieg". Der militaerische Angriff der NATO bedeutet wie jeder andere militaerische Angriff Tueren und Morden.
Es gab und es gibt Greueltaten in Jugoslawien vor dem
Angriff der NATO: Greueltaten fuer die die Milosovic-Regierung die Verantwortung
traegt und Greueltaten, für die die UCK die Verantwortung truegt. Mit dem
Angriff der NATO werden diese nicht beendet, es werden weitere hinzugefuegt:
Krieg bedeutet Greueltaten. Und dies wird nicht dadurch gerechtfertigt, dass
bislang kein anderer Weg aus dem Kosovo-Konflikt gefunden wurde.
Krieg ist allemal kein weg aus dem Konflikt.
Wir sind besorgt ueber die Art und Weise, mit der der Angriff der NATO in grossen Teilen der Medien herbeigerufen wurde. Wir sind erschrocken, dass es eine rot-gruene Koalition ist, die diesen Angriff mit vorbereitet hat und mittraegt. Sie reklamiert das Recht und die Moral auf ihrer Seite, aber sie hat nicht einmal ein Mandat der UNO in ihrem Ruecken. Was fuer sie einmal ein Einwand gegen den Einsatz der Bundeswehr war, ist heute zum Vorwand geworden: Da die UNO den Angriff nicht beschlossen hat, musste die NATO ihn beschliessen. Das ist der endgueltige Beginn einer Weltordnung, die der alleinigen Entscheidung der militaerisch maechtigen Staaten unterworfen wird. Es wird darauf gesetzt, dass die Mehrheit der Bevoelkerung in den Fuehrungsstaaten dieser neuen Weltordnung eine verlockende und stabile Perspektive darin sieht. Fuer die Menschen im grossen "Rest" der Welt ist dies dagegen eine fortwaehrende Demuetigung und fuer die internationalen Beziehungen eine unabsehbare Gefahr.
Wir fordern auf: Lasst diese Entwicklung nicht weiter
zu. Wir appellieren an die rot-gruene Koalition und insbesondere an die Bundestagsabgeordneten
und Bundesmister der GRUENEN: Vergesst nicht, dass eure parlamentarische Geburtsurkunde
vor zwanzig Jahren von der Friedensbewegung ausgestellt wurde.
Stoppt diesen Krieg und holt die Bundeswehr aus dem Balkan zurueck!
26. 03. 1999
Regula Bott, ehem. MdB, Sprecherin der Fraktion
Birgit Daiber, ehem. MdEP
Jutta Ditfurth, ehem. Sprecherin des Bundesvorstand
Dieter Drabiniok, ehem. MdB
Gabi Gottwald, ehem.MdB
Bettina Hoeltje, ehem. Bundesvorstand
Günther Hopfenmueller, ehem. Bundesvorstand
Ellen Olms, ehem. MdB
Dorothee Piermont, ehem. MdEP
Jürgen Reents, ehem. MdB und Bundesvorstand
Walter Sauermilch, ehem. MdB
Gertrud Schilling, ehem. MdB
Christian Schmidt, ehem. MdB, Sprecher der Fraktion und Sprecher des Bundesvorstandes
Anne Schulz, ehem. Bundesvorstand
Walter Schwenninger, ehem. MdB
Ulrich Tost, ehem. Bundesvorstand
Manon Tuckfeld, ehem. Bundesvorstand
Marita Wagner, ehem. MdB
Eberhard Walde, ehem. Bundesgeschaeftsfuehrer