einige von Euch fanden die Erklärung von Sylvia und mir gut, andere kritisierten sie bzw. fragten nach der Legitimation, für BasisGrün zu sprechen.
Hierzu möchte ich Folgendes erklären:
Ich habe mich immer "nur" als Koordinator von BasisGrün bezeichnet,
wurde auf dem Treffen nach der BDK in Bielefeld von den Anwesenden aufgefordert,
auch die Funktion des Sprechers zu übernehmen. Daß dies bei einem
solchen
heterogenen Netzwerk eine schwierige Aufgabe ist und ganz schnell Mißstimmung
aufkommen kann, war und ist mir klar. Deshalb gehe ich mit dieser Position auch
sehr sorgsam um. Nach dem gestrigen Treffen war jedoch eine Reaktion notwendig
geworden.
Sylvia Kotting-Uhl und ich hatten uns aktiv an der Organisation des Dortmunder
Treffens beteiligt, waren deshalb zweimal nach Bonn gefahren, hatten viele Gespräche
/ Diskussionen im Vorfeld geführt. Es gab immer wieder Probleme zu lösen,
viele Kompromisse zwischen den verschiedenen beteiligten Parteien waren zu finden.
Mehrfach mußten wir feststellen, daß gefundene Kompromisse am nächsten
Tag durch neu geschaffene Fakten schon wieder ausgehebelt waren.
Mit der Akzeptanz des "Arbeitspapieres" für das Netzwerk war
unsere Kompromißbereitschaft am Ende angelangt, mußten wir doch
die situationsbedingten Interessen verschiedener regionaler Gruppierungen in
BasisGrün berücksichtigen.
Was nun das Auftreten und Verhalten von Eckhard Stratmann-Mertens betraf, so verstieß dieses gegen die gemeinsamen Interessen. Eckhard ging es ganz offensichtlich darum, sich in die Führungsrolle des Netzwerkes zu bringen und die Noch-Grünen in "gute" und schlechte" Linke aufteilen. Seine Intention wurde wenige Tage vor Dortmund in der Rheinischen Post deutlich:
Zum "Lackmustest für Eigenständigkeit" hat er (E. S-M)
eine Erklärung zur Europawahl erhoben - mit dem brisanten Tenor: "Keine
Stimme für die Kriegsparteien".
Besonders pikant daran ist, daß Annelie Buntenbach als treibende Kraft
bei der Vorbereitung des Treffens die Stoßrichtung dieser Erklärung
kennt, ... "Kann schon sein", daß die Grünen ihrerseits
Annelie Buntenbach vor die Wahl stellen werden.
.... Schließlich seien viele bei den Grünen nur deshalb noch nicht
ausgetreten, weil sie keine Alternative für ihre politische Betätigung
gesehen hätten. "Ab 6. Juni", so Stratmann Mertens, "gilt
diese Ausrede nicht mehr."
Eckhard war damit vor dem Treffen die Brisanz seines Antrages vollkommen klar, auch das, was er damit auf´s Spiel setzte.
Der Stil seines Abgrenzens von Noch-Grünen, sein Verhalten vor und während des Treffens machte für mich jegliche Grundlage für eine gemeinsame Arbeit unmöglich.
Annelie Buntenbach und Christian Simmert, den Hamburger RegenbogenpolitikerInnen und den anderen an der Organisation Beteiligten ging es darum, ein Gleichgewicht zwischen allen Interessensgruppen herbeizuführen, so auch bei der Besetzung des sogenannten Arbeitsauschusses. Uns allen liegt sehr viel daran, daß das Netzwerk funktioniert.
Wie wir weiter daran arbeiten werden, werden wir in den kommenden Tagen klären. Ich sehe jedenfalls unter diesen Gegebenheiten keine Grundlage für ein funktionierendes Netz außerhalb von BasisGrün.
Viele Grüße,
ralf