An die VerfasserInnen des Papieres "Raus aus der neuen Mitte"

Liebe Leute,

prima, dass ihr so schnell auf die "jungen Milden" gekontert habt!!!
Ich unterstuetze euer Papier.


Auffaellig und schade finde ich allerdings, dass die Interessen junger
Frauen (innerhalb der Partei als auch unter unseren WaehlerInnen und
denjenigen fuer die wir emanzipatorische und reformorientierte Politik
machen) ueberhaupt keine explizite Erwaehnung finden.

(Im Unterschied sogar zum Realo-Papier, wobei die ein, zwei
Formulierungen schwammig und bestimmt kein grosser Eifer fuer
Frauenbelange zu erwarten ist. Bestimmt eher noch das Gegenteil!)

Ein zentraler Identifikationspunkt mit den Gruenen ist der Einsatz fuer
gleiche Teilhabe, Rechte und Chancen von Frauen, eben das Engagement
gegen die Geschlechterhierarchie.
Die Partei soll offenkundig umstrukturiert und "modernisiert" werden. In
den letzten Monaten ging es systematisch und immer wieder gegen die
Frauenquote, das Frauenstatut, die Doppelspitze, die Basisdemokratie
usw.
Auf jeder der letzten Bundesdelegiertenkonferenzen wurde eine Demontage
von Frauen und ihren Kompetenzen versucht.
Unsere frauenpolitischen Errungenschaften, mit denen sich in allen
Wahlkaempfen immer so gern geschmueckt wird, muessen wir mittlerweile in
der innerparteilichen Praxis massiv verteidigen.

Wenn wir uns nicht mehr und deutlich wahrnehmbar fuer die Belange von
Frauen einsetzen, werden sich viele der Frauen (die die Mehrheit unserer
WaehlerInnenstimmen ausmachen) fragen, warum sie ausgerechnet uns
waehlen sollen.

Fuer mich war die gruene Frauenpolitik ein Eintrittsgrund und wenn ich
aus der Partei tatsaechlich mal austreten sollte, wird es mit Sicherheit
durch Enttaeuschungen in diesem Politikfeld begruendet sein.

Darum haette ich eine klare Positionierung in dieser Frage wichtig
gefunden, gerade fuer junge Linke. Wie ihr wisst, sind die Feministinnen
in der Partei mehrheitlich links. Es ist doch wichtig, die Basis fuer
eine kritische und linke Politik zu verbreitern und Buendnisse zu
schmieden. Also auch mit feministischen Projekten, Gruppierungen,
Mitstreiterinnen.

Ansonsten gruesse ich euch herzlich

Birgit