Hannover, den 1. Juli 1999

Pressemitteilung :

Niedersachsens junge Grüne sind lieber ökologisch und sozial als (neo)liberal

Im Richtungsstreit junger Grüner um die politische Ausrichtung der Partei hat sich die Grüne Jugend Niedersachsen (GJN) eindeutig positioniert. Der Landesvorstand begrüßt einhellig den am Mittwoch veröffentlichten, linken Alternativentwurf "Raus aus der Neuen Mitte". Zwei Mitglieder des Landesvorstandes sind auch Erstunterzeichner des Papiers, das auch von der aus Niedersachsen stammenden Bundesvorstandssprecherin des Grün-Alternativen Jugendbündnisses Katja Husen (Braunschweig) unterstützt wird.

Während die Jung-Realos eine FDPisierung der Partei anstreben und 68er- sowie Linken-Schelte betreiben würden, könne das linke Thesenpapier mit konkreten Inhalten aufwarten. Das Papier nenne die wirklich dringlichen Probleme wie z.B. den Mangel an Ausbildungsplätzen beim Namen und fordere die Grünen auf, glaubwürdig grüne Konzepte wie z.B. den Atomausstieg in der Koalition zu vertreten. Weiterhin sprechen sich die UnterzeichnerInnen des Papiers für eine stärkere Akzentsetzung vor allem auf die der Jungend wichtigen Themen wie z.B. Bildung, Ausbildung, Arbeit, demokratische Grundrechte und Ökologie aus.

Die GJN sieht keinen Sinn darin, das politische Erbe der FDP übernehmen zu wollen. Marco Rieckmann, Mitglied des GJN-Landesvorstandes und Erstunterzeichner von "Raus aus der Neuen Mitte": „Der Liberalismus wie ihn die Jung-Realos propagieren ist doch in Form der FDP in Deutschland längst gescheitert. Die Grünen haben nur eine Zukunft, wenn sie sich als pragmatische, reformorientierte Linkspartei profilieren." Die GJN wird sich auch weiterhin für die grünen Grundwerte Feminismus, Ökologie, Solidarität, Basisdemokratie und Gewaltfreiheit einsetzen und erwartet dies ebenfalls von Bündnis 90 / Die Grünen. „Umweltprobleme und Ungerechtigkeiten jeglicher Art - sei es Armut oder die Diskriminierung von bestimmten gesellschaftlichen Gruppen - sind keine Themen der Vergangenheit, sondern die Lösung dieser Probleme ist eine für unsere
Zukunft nach wie vor dringliche Aufgabe."

Bei Rückfragen: Marco Rieckmann, 0 41 31 / 73 20 98